Über Mich

Interview mit H.G. Lauer

Sie lebt und arbeitet seit 10 Jahren in Markelfingen als Physiotherapeutin, Heilpraktikerin und Qigong Lehrerin.

Der Einstieg in die Körperarbeit begann schon früh. Als 5jährige fing sie in China mit dem Leistungssport im Kunstturnen an, übte später auch noch Chinesischen Kampfsport aus. Das Studium an der Sportuniversität in Guangzhou schloss sie mit dem Bachelor für Sportpädagogik ab und ließ sich zusätzlich zur Qigong Lehrerin ausbilden.

2001 kam sie nach Deutschland , machte an der Physiotherapieschule in Konstanz die Ausbildung zur Physiotherapeutin und später berufsbegleitend die Ausbildung in Manueller Therapie und zur Heilpraktikerin.

2004 begann ihre Arbeit am TCM, dem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin in Konstanz, die sie 2016 nach Markelfingen verlegte, wo sie in der Praxis mit ihrem Mann, Dr. Tobias Nitsch, Qigong Kurse und Therapie anbietet.

Wir besuchen Chaoping Liang in ihrem Haus in Markelfingen, um mehr über diese besondere Art von Therapie zu erfahren.

MB: Chaoping, Qigong ist wohl ein Schwerpunkt Deiner Arbeit.

CL: Ja, es ist mein Hauptthema, besser gesagt: Qigong ist mein Leben. Meine Lebensphilosophie. Aber es ist nicht getrennt von der Chinesischen Medizin. Es ist  nur ein Teil der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin, die da sind: Akupunktur, Kräuterbehandlung, Massage, Qigong und Ernährung. Diese 5 Elemente sind Chinesische Medizin.

MB: Jetzt sollten wir aber noch genauer wissen: was ist das Qi – oder heißt es der Qi?

CL: Es heißt, glaube ich, das Qi. Wörtlich übersetzt heiß Qi: Lebenskraft, Energie. Es ist wie Luft: nicht sichtbar, aber überall vorhanden und spürbar. Und Gong heißt Arbeit, Wirkung. Also heißt Qigong: mit dem Qi, dieser Kraftquelle, arbeiten. Ein praktisches Beispiel: Jeder kennt Gymnastik. Gymnastik heißt: Muskulatur und Beweglichkeit trainieren. Qigong ist ähnlich wie Gymnastik, aber es gehören immer drei Elemente dazu: Körperhaltung, Atmung und die Vorstellungskraft. Das ist bei der Gymnastik nicht unbedingt immer dabei.

MB:Wie ist das, wenn Europäer diese chinesische Therapie machen. Ist das anders als bei Chinesen?

CL: Ich glaube schon. Asiaten haben mehr Körpergefühl. Sie können auf jeden Fall Schmerz besser ertragen als Europäer. Für sie ist Schmerz nicht nur schlecht. Bei Asiaten kann man z.B. die Schmerzpunkte richtig kräftig drücken, Europäer zucken da schnell mal zurück. Deshalb muss ich Europäern immer erst erklären, dass Schmerz nicht unbedingt etwas Schlimmes bedeutet. Es ist eine Blockierung, eine Stauchung oder ein Alarmsystem. Ich versuche, beide Seiten, Europa und Asien, zu integrieren.

MB: Warum kommen Leute zu Dir in die Therapie oder in die Qigong-Gruppen? Wollen die „nur“ „chinesische Gymnastik“ machen, wie in der Turnhalle, oder haben die besondere Probleme?

CL: Die Leute kommen zu mir, weil ich eine ganzheitliche Therapie anbiete. Ich sehe immer den ganzen Menschen, nicht nur das Knie oder einen andern Körperteil, der Probleme macht. Man kann chinesische Medizin einfach mit „psychosomatische Medizin“ übersetzen, immer wird Körper und Geist oder Seele zusammen gesehen. Die meisten Leute, die zu mir kommen, sind darüber informiert und wollen gezielt ganzheitlich behandelt werden. Wenn jemand nur mit Beschwerden am Knie kommt, werde ich nicht nur das Knie behandeln, sondern auch nach der Ernährung fragen, das Gangbild ansehen, nach seiner psychischen Verfassung schauen usw. Denn all das hat auch eine Wirkung auf die Versorgung des Knies.

MB: Nun sind Deine Termine ja weitgehend ausgebucht. Aber es gibt seit neuestem auch andere Möglichkeiten, von Deinem Wissen und Deiner Kompetenz zu profitieren.

CL: Ja, wir haben jetzt Videos gemacht und stellen 3 Themen vor: Wie man Erkältung vorbeugen kann, die  Lunge und das Immunsystem stärkt.  In dem Video werden Möglichkeiten gezeigt, was man für diese Bereiche tun kann. Die Videos sind für jedermann zugänglich. Man gibt in die Suchmaschine einfach „Qigong mit Chaoping“ ein und schon kann man mitmachen. Es gibt eine Kurzversion, in der ich zeige, was man machen kann und eine Langversion zum Mitmachen.

MB: Toll. Damit haben mehr Leute die Möglichkeit, diese besondere Art der Therapie kennenzulernen.  Wir wollen aber gern noch andere Seiten von Dir vorstellen. Was machst Du sonst noch? Immer wieder mal hört man in der Ländlestrasse leise Musiktöne?

CL: Ich spiele seit ungefähr drei Jahren Harfe. Dieses Instrument passt zu mir. Ich spiele nur für mich. Durch mein frühes Engagement im Sport ist dieser Bereich in meiner Kindheit vernachlässigt worden, das hole ich jetzt nach. Ich habe aber auch ein Seminar besucht zum Thema: Harfe als Medizin. Vielleicht gehe ich in Zukunft auch in diese Richtung.

MB: Hast du sonst noch Hobbys?

CL: Während der Coronazeit habe ich zwei Therapiegeräte entwickelt. Das eine heißt „WellMoving“ und das andere „7Stern“. Sie sind aus edlem Holz handwerklich gearbeitet und werden am Bodensee produziert. Diese Geräte kann man selbst benutzen, es könnte aber auch jede Therapeutin sie einsetzen, um Tiefeneffekte zu erzielen. 

Mein Mann, Dr. Tobias Nitsch, pflegt für uns beide die Webseite „www.linilife.de“, da gibt es noch genauere Infos.

MB: Vielen Dank, für dieses interessante Gespräch. Gibt es noch etwas, was Du den Lesern mitteilen möchtest?

CL: Ja, es ist mir wichtig zu betonen: das Wesentliche meiner Arbeit ist: Vorbeugung. Es ist immer ein Glück, nicht krank zu werden.

„Es ist klug, selber vorzubeugen“ 
Chaoping Liang

 (Markelfinger Blättle 
Ausgabe 7 Januar 2022)

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